27./28. Dezember 1857

27. Dezember 1857. (…) Nach der Kirche traf ich wieder H. M. an, dem es nun doch besser zu gehen scheint. O mein Gott gib, daß er den Gedanken an mich aus dem Herzen schlägt, ich könnte mich doch nicht entschließen zu heirathen, da so vieles in meiner innersten Natur dagegen widerstrebt, und doch möchte ich ihn nicht ein zweites Mahl kränken. Mache Du, o Gott, Alles gut, und behüte mich vor meinen eignen Leidenschaften!

28. Dezember 1857. (…) Bis Mittags hatten wir allerlei zu thun, u. um 2 Uhr fuhr ich mit J. Schultheß nach Hottingen, wo wir den Baum aufrüsteten. (…)  


Offenbar warst Du hinsichtlich Conrad Ferdinand Meyer ambivalent. Einerseits spürst Du schon Leidenschaft und möchtest ihn nicht kränken, andererseits schreibst Du hier, dass eine ernste Verbindung mit ihm Dir zutiefst widerstrebt.

Am 28. Dezember wird ein Baum aufgerüstet: Gut möglich, dass es sich dabei um einen Wheinachtsbaum handelt, wie er auch heute noch verbreitet ist.

Caspar Schindler-Escher schreibt in seinen Erinnerungen an seine Vorfahren über Susanna Lindheimer (1782-1865), seine Stief-Grossmutter, welche offenbar den Christbaum nach Glarus brachte. Se non è vero, è ben trovato!

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