3. November 1861

Kaum war er (Herr Professor) fort als Herr Schindler kam, den ich dann lange allein unterhalten mußte. Am Ende wurde ich dann aber so müde, daß ich Mama holen mußte, und konnte dann richtig Mittags gar nichts essen, was mir sehr leid that, da ich mich so gefreut hatte. Jch ging bald in mein Zimmer, u. blieb da bis und 1/2 3 Uhr, wo die Kutsche kam. Dann fuhr ich mit Papa u. Mama bei prächtig hellem Himmel bis nach Höngg; ich war aber etwas müde u. da es im Heimweg kühl wurde, war ich dann doch froh nach Hause zu kommen, dort ruhte ich aus u. las bis 1/2 6 Uhr, wo ich dann zum ersten mahl seit fast einem Jahr mit Mama in d. Zeltweg zu Nanny ging. Wir waren allein dort, u. ziemlich ruhig; ich konnte ordentlich Thee trinken, aß aber sonst nichts, und fuhr um 8 Uhr nach Hause. O wie bin ich so dankbar für diesen Schritt vorwärts! Jch ging dann gleich ins Bett, u. war sehr müde, konnte aber wieder fast nicht schlafen. Marie hat heute eine Freundinn bei Hühmacher Weber gefunden. Gib nur, o Gott, daß sie einen guten Einfluß hat.

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1./2. November 1861

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4.-7. November 1861