1./3./4. Juni 1858
1 Juni (…) Ich redete mit Frau Schultheß noch Allerlei, auch über H. Meiss, welche sich am Pfingstsonntag den Fuß vertreten hat, u. darum nicht mehr in der Kirche gewesen. Das Ort gehöre ihr so gut als H. Nüscheler, u. die letzte Predigt habe ihr gefallen, so daß ich immer hoffe, sie werde wieder kommen, was mich sehr freuen würde. Sie er zählte mir sonst noch meheres v. ihr.
3. (...) Nachher gab es dann allerlei zu kochen, Betheli u. Mineli Bürkli kamen z. Essen, bald nachher Elise u. Dietrich. Abends H. Keller. Recht müde u. angestrengt wollten wir gegen 10 Uhr zu Beten, als wir noch durch Rauch u. Lärm gestört wurden. Es verbrannte eine Scheune in Küsnacht.
4. (...) Nachher besuchte ich noch Marie Zimmermann u. Frau Huber u. ging gegen 6 Uhr in die Montagsgesellschaft zu Frau Furrer. Wir redeten wieder davon ob man die Gesellschaft fortführen wolle oder nicht, und obschon ich eher dafür war, wollten doch die andern eher aufhören ohne sich um die Anstalt weiter zu bekümmern, u. beim Fortgehen nahmen sie, Abschied von mir ohne den geringsten Dank ober die geringste Theilnahme, was mich dann doch sehr betrübte. Etwas traurig kam ich dann heim, wo unterdessen Mama auch einen stürmischen Tag gehabt hatte, u. wir gingen beide recht müde zu Bett. Ach wie ist es doch oft so mühsam in der Welt, u. auf Menschen kann man nicht trauen.