20./29. Juni 1858
20. (...) Wir hatten sehr viel zu thun, da Herr Dr Trolls v. Winterthur zum Essen kamen. Es ging ziemlich gut mit ihnen, Frau u. Jungfer waren artig, der Herr hingegen unheimlich. (...)
29. Am Morgen fand ich nur wenig Zeit für mich, auch war mein Kopf so verwirrt, das ich keine rechten Gedanken fassen konnte. O verzeih Du mein Heiland u. ziehe Deine Hand nicht von mir ab. Jch mußte früh u die Stadt, zuerst ins Kronenthor, dann Commissonen machen, zum Zahnarzt- Zeltweg u. Herr Doktor Rahn, u. kam erst aufs Essen heim. Nachmittags kam J. Schlumberger u. Nanny, u. nach dem Thee fuhren wir noch bis Engstringen spazieren, wo es in den Feldern prächtig, u. so still u. friedlich war. O mein Gott, gib auch Du mir Frieden ins Herz, und Sehnsucht nach Dir allein!
Auf der Karte vom Jahr 1864 erscheint das Dorf Engstringen (oben links im Bild). Heute gibt es Ober- und Unterengstringen, aber kein Engstringen mehr. Und die prächtigen Feldern sind Überbauungen, Strassen und Kläranlangen gewichen.